Anlässlich des 85-jährigen Gedenkens an die Reichspogromnacht haben Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c der Realschule plus Oberwesel die Stolpersteine in ihrer Gemeinde gereinigt. Damit zeigen sie: Antisemitismus hat keinen Platz bei uns.

Stolpersteine sind kleine, mit Messing verkleidete Betonwürfel, die vor den ehemaligen Wohnhäusern von Menschen verlegt werden, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Diese kleinen Gedenksteine, die oft leicht übersehen werden können, sollen uns daran erinnern, dass hinter den Zahlen und Daten der Geschichtsbücher individuelle Schicksale stehen. Seit 2014 engagieren sich Schülerinnen und Schüler der Realschule plus Oberwesel für die Platzierung und den Erhalt der Stolpersteine (www.stolpersteine-oberwesel.de).

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c haben sich für dieses Projekt entschieden, um einen Beitrag zur Pflege und zum Respekt gegenüber der Geschichte ihrer Stadt zu leisten. Unter der Anleitung ihrer Lehrkraft Hr. Stenzhorn begaben sich die Jugendlichen mit Wasser, Schwämmen und Reinigungsmitteln ausgestattet zu den Stolpersteinen, um sie von Schmutz und Umweltablagerungen zu befreien. „Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, was hier in der Vergangenheit geschehen ist. Diese Menschen dürfen nicht vergessen werden“, betonte eine Schülerin der Klasse 9c.

Diese Aktion der Klasse 9c zeigt, wie wichtig es ist, dass Jugendliche sich aktiv mit der Geschichte ihrer Gemeinde auseinandersetzen. Die Reinigung der Stolpersteine in Oberwesel ist nicht nur eine äußerliche Verschönerung, sondern vor allem ein symbolischer Akt des Respekts und der Verantwortung gegenüber der eigenen Vergangenheit.