Besuch der 10. Klassen im Regierungsbunker Ahrweiler

Am Dienstag, den 09.04.2024 machten sich die Abschlussklassen 10a und 10b der Realschule plus Oberwesel mit dem Zug auf den Weg nach Ahrweiler. Dort angekommen wanderten die Schülerinnen und Schüler der Heuss-Adenauer Mittelrhein –Realschule plus zum Eingang der Dokumentationsstätte des Regierungsbunkers.

Nachdem die Gruppe einige Vorabinformationen über die bevorstehende Führung erhalten hatte, begann die gemeinsame Reise in die Tiefen des Tunnels. Im Laufe der Führung erfuhren sie einiges über die Geschichte des Bunkers, welcher 1962-1965 als Sitz der Regierung im Falle eines Atomkrieges erbaut wurde. Um die Geheimhaltung des damaligen Großbauprojekts sicherstellen zu können, verliefen die gesamten Bauarbeiten unter dem Deckmantel einer neuen “THW-Übungsstätte”. Selbst die an dem Bau beteiligten Arbeiter wurden nicht darüber informiert, an welchen geschichtsträchtigen Bau sie arbeiteten. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler der beiden Abschlussklassen, dass alle Arbeiter sich dazu verpflichteten, jedes halbe Jahr in einen neuen, von 5 bestehenden, Bauabschnitten des Tunnel-Bunkers zu wechseln. Dies war wichtig, damit keine geheimen Informationen über beispielsweise den exakten Grundriss des Bunkers an die Öffentlichkeit drangen.

Während der Führung durch die ersten 200 erhaltenen Meter des Bunkers, die der Öffentlichkeit heute als Dokumentationsstätte dienen, erfuhren unsere Gruppen vieles über dessen Sicherheitskonzept, welches bei einem eventuellen atomaren Ernstfall 31 Tage Schutz für 3000 Funktionäre bieten sollte. Exemplarisch für die damalige Einrichtung des Bunkers konnten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Exponate, wie etwa das Zimmer des Bundespräsidenten, ein WDR-Fernsehstudio oder eine ehemalige Krankenstation besichtigen. Neben weiteren spannenden Informationen rund um das Sicherheitskonzept, die Wohn- und Schlafgelegenheiten und einem aufschlussreichen Blick in die ehemalige Krankenstation, wurden die Schülerinnen und Schüler aber auch über Kosten und Nutzen der einzelnen Bunkerabschnitte informiert.

Im Rahmen der Führung zeigten sich die Schülerinnen und Schüler sichtlich beeindruckt von der vorherrschenden Enge und Isoliertheit, in der die dafür vorgesehenen 3000 Regierungsmitglieder im Ernstfall hätten ausharren sollen. Nach der knapp 90 minutigen Führung durch die beeindruckenden Räumlichkeiten, die der Bunker offenbarte, waren alle Beteiligten froh darüber, wieder frische Luft und unbegrenzte Freiheit genießen zu können.