Im Rahmen der Ruandapartnerschaft bereiten sich die Schüler der Realschule plus intensiv auf diesen Austausch mit der Schule in Bigugu vor. Dazu besuchte Herr Venuste Kubwimana, ein ruandischer Student, die Oberweseler Schule. An diesem Nachmittag waren neben den Schülern und Lehrern auch einige Eltern anwesend. Herr Kubwimana zeigte eine umfangreiche Präsentation, die er mit vielen Geschichten lebendig gestaltete. Neben Fakten zu Ruanda zeigte er auch Bilder zu Teeplantagen, auf denen sich viele Ruander den Lebensunterhalt verdienen. Er konnte auch darstellen, dass viele Kinder einen längeren Schulweg auf sich nehmen müssen, Wasser holen, Holz sammeln, Ziegen bewachen , und sonstigen Tätigkeiten nachgehen, die zu den alltäglichen Arbeiten der Kinder und Jugendlichen in Ruanda gehören. Ein zehnminütiger Film mit Luftaufnahmen machte das Land noch interessanter und weckte die Vorfreude auf die Begegnungsreise. In der anschließenden Fragerunde erwähnte er, dass er einer von zehn Studenten ist, die jedes Jahr im Zuge der Partnerschaft Rheinland-Pfalz und Ruanda an der technischen Universität Kaiserslautern Bauingenieurswesen studieren dürfen. Nach dem Studium möchte er noch ein paar Praxisjahre erleben und dann in Ruanda die Weiterentwicklung seines Landes unterstützen. Eine Schülerin wollte wissen, ob er schon unangenehme Situationen in Deutschland erlebt habe. Diese Frage bejahte er und ein Elternteil formulierte dann sehr treffend: „Durch die Teilnahme unsere Kinder an dieser Fahrt werden sie offener mit anderen Menschen und deren Probleme umgehen können.“ Eine interessante Anekdote war auch, dass Ruander selten Kaffee trinken und er in Ruanda auch nur einmal Kaffee probiert hat, obwohl auf vielen Plantagen Kaffee produziert wird. Doch die Produktion der Kaffeebohnen stammt aus der Kolonialzeit und die Kaffeebohnen sind vor allem für „den weißen Mann“ bestimmt. In dieser Tradition ist auch er noch von seiner Großmutter erzogen worden und hatte so nicht das Bedürfnis, in Ruanda Kaffee zu trinken. Heute trinkt er gerne Kaffee. Neben den Reisezielen, wie dem Agakera- und Njungwe-Nationalpark, wollte er den Schülern einen besonderen Tipp für den Austausch geben. Falls es möglich ist, sollte jeder Mitreisende eine Nacht bei einer ruandischen Familie verbringen, um das wirkliche Leben in Ruanda zu erfahren. Ein großes Dankeschön für den umfassenden Vortrag und besonders den ausführlichen Antworten zu den Schülerfragen richtet die Ruanda AG mit allen Beteiligten an Herrn Kubwimana.